Müslüm setzt sich mit der Erfahrungswelt der Migrationsbevölkerung in der Mehrheitsgesellschaft auseinander. Mittels überzeichneter Stereotypisierung spielt er mit den gängigen, vorurteilsbehafteten Vorstellungen des «Ausländers», unterstützt durch seine eigens geschaffene Sprache, dem «Migrantisch». Gleichzeitig verfolgt Müslüm einen emanzipatorischen Ansatz, indem er sein humoristisch-naives Auftreten zur Enttarnung von politischen und soziokulturellen Problemfeldern, von Vorurteilen und Fremdenfeindlichkeit einsetzt. Indem er Hierarchien und Rollenbilder durchbricht, fordert er verantwortliche Behörden und Institutionen heraus. Dabei schwanken Erscheinung, Auftritte und Songtexte stets zwischen offener Provokation und subtiler Anklage der gesamtgesellschaftlichen Verhältnisse.

Seine Musik wird oft als «Immigrantenpop» bezeichnet. Eine Mischung aus westlicher Popmusik und orientalischen Klängen steht nicht nur inhaltlich, sondern auch musikalisch der Multikulturalismus im Fokus.