Wolf-Dieter Storl

Die Weihnachtszeit ist, wie auch die Vorweihnachtszeit, von Frauenkraft geprägt: Für die indigenen Nordvölker waren es die dunklen »Nächte der Mütter«, in denen – am Sonnwendtag – das Sonnenkind wiedergeboren wird. Es ist die Zeit der Disen (altnordisch Dísir; westgermanisch Idisi, verwandt mit dem Sanskritwort Dhisana, »Götterfrau«), jenen vagen, schwer greifbaren Schicksalsgöttinnen, Geburtshelferinnen und weiblichen Ahnen und Schutzgeistern von Einzelnen oder ganzen Sippen. In der matrilinearen, matrifokalen Gesellschaft der Germanen spielten solche Göttinnen eine zentrale Rolle. Wahrscheinlich gehören die Perchten, das wilde Gefolge der Percht, der Frau Holle, zu den Disen. Selbst Freya – ihr Name bedeutet »Herrin« –, die friedvolle Wanengöttin, galt als eine Dise; ihr Beiname war Vanadis. Die Walküren wurden Disen Odins genannt und Frau Holle als die Herrin der Disen bezeichnet.

Wenn dich diese alten Bilder und Gestalten ansprechen, lade ich dich ein, tiefer einzutauchen: In meinem Buch „Die Magie der Sonnenwenden“ erzähle ich von Winter- und Sommersonnenwende, von den Rauhnächten, von Bräuchen und Mythen rund um diese heiligen Zeiten und davon, wie wir sie heute wieder bewusst begehen können.

Zum Buch:
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