Die Heilige Messe zum Patronatsfest am 15. August 2010 in der Klosterkirche St. Wigbert. Das Priorat Sankt Wigberti ist ein lutherisches Kloster in der Form eines ökumenischen Priorats, das seit den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts in Werningshausen (Thüringen) aufgebaut wurde. Die Gemeinschaft lebt nach der Benediktsregel. Das Kloster trägt den Namen des heiligen Wigbert. Zur Gemeinschaft gehören lutherische und katholische Männer. Zeitweise lebten dort auch orthodoxe Brüder. Die Gemeinschaft hat sich insbesondere in der Sanierung und Rettung verfallener Kirchen in der EKM und in der Pflege altkirchlich liturgischer Traditionen verdient gemacht. Viermal am Tag wird im Priorat das Stundengebet gebetet: Um 7.oo, 12.oo, 18.oo und 19.3o Uhr.
1987 wurde die Regel und der Orden von der Ev.-luth. Kirche in Thüringen als erstes Benediktinerkloster nach der Reformation in Deutschland approbiert. Die Evangelische Kirche Mitteldeutschland (EKM) hat die Approbation 2009 bestätigt.
Prior Franz Maria Schwarz (65) ist seit 1978 Pfarrer in Werningshausen bei Apolda und seit 1987 Prior und Apostolischer Vorsteher des Klosters St. Wigberti. Im Dezember des vergangenen Jahres ist er altersbedingt aus dem Pfarrdienst der evangelischen Kirchengemeinde Werningshausen in den Ruhestand verabschiedet worden, übernimmt aber weiterhin in der Gemeinde pfarramtliche Aufgaben.
Die seit 1967 pfarrerlose und dem Verfall preisgegebene Dorfkirche St. Wigbert (Kirchenschiff von 1773-1776, Kirchturm von 1841) wurde ab 1973 von den Mönchen wiederaufgebaut, 1974 neu geweiht und dient als Pfarr- und Klosterkirche. Auf dem nicht mehr als Friedhof genutzten Kirchhof existieren auch eine Marienkapelle von 1984 und historische Grabsteine. Die Klostergebäude (mit einem kleinen Oratorium) wurden seit 1989 abschnittsweise errichtet. Das historische Pfarrhaus -in desolatem Zustand- war bereits in den 1970er Jahren von den Brüdern saniert worden. 1992 konnte unter starker Beteiligung der Bevölkerung feierlich der erste Bauabschnitt des Klosters eingeweiht werden. 2000 erfolgte die Weihe des zweiten Bauabschnitts. In der Marienkapelle haben auch russische Soldaten aus dem Stützpunkt in Haßleben gebetet, die allerdings nach einiger Zeit an die Staatsicherheit verraten wurden und deren Verbleib daraufhin unbekannt war. Diesem Ereignis, und auch den ökumenischen Bestrebungen der Brüder, wurde eine solche Bedeutung beigemessen, dass das Kloster auch einen kleinen Zwiebelturm erhielt, der an eine orthodoxe Kuppel erinnert. Im Jahr 2001 konnte das sechsstimmige Geläut der Kirche vollendet werden. Es gilt als "schönstes Geläut in Thüringen".
Kloster-Homepage:
www.wigberti.de/
Klosterblog:
wigberti.wordpress.com/
Werningshausen, about 13 miles north of the town of Erfurt, is a village of about 800 inhabitants with a nice church. This is due to the activities of a young parson who came to Werningshausen in 1973. The church was then going to ruin and was to be pulled down, as had been done to the churches of the neighbouring villages. He founded a community the members of which repaired the church of Werningshausen and 20 other churches in the region. This was a signal to the villagers as well as to the authorities of the established church.
The members of the community had decided to live together according to the rules of the order of St. Benedict. As monks were unusual in the evangelical church it took lengthy discussions before the rules were approved in 1987 by Bishop Dr. Werner Leich, who had watched the work of the community with sympathy from its beginning in Hermsdorf in 1967. At the same time Pfarrer Franz Schwarz was appointed prior of the Fraternity of St. Wigberti. After much work and with the help of many donations the brethren settled down at Werningshausen in their own convent buildings which have been consecrated in 1992.